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Damiana (lat. Turnera diffusa) ist eine strauchige Pflanze mit tiefgrünen, glänzenden Blättern und gelben Blüten. Beheimatet ist das Gewächs in Mittelamerika und dem südlichen Nordamerika.

In unseren Breiten ist Damiana bisher wenig bekannt, doch in Mexiko wurden und werden Damiana-Blätter in der traditionellen Heilkunst oft und viel angewendet. Die Maya setzten Damiana beispielsweise als Stärkungsmittel nach langen Märschen und bei Infektionskrankheiten ein. Zu den Anwendungsgebieten zählen außerdem Niedergeschlagenheit, Erschöpfung, Nervosität, Depressionen und Angstzustände. Da Damiana auch auf die Sexualorgane wirkt, wird das Kraut zudem bei sexueller Unlust und Erektionsstörungen eingesetzt.

Wirksamkeit

Häufig bestätigen wissenschaftliche Untersuchungen, was die Heilkundigen längst wussten. So ist es auch bei Damiana: Die Pflanze enthält Flavonoide, ätherische Öle, Terpene, Harze, Tannin, den Bitterstoff Damianin und im Stängel auch Koffein. Die Sekundärstoffe der Pflanze haben nachweislich eine entspannende bis leicht euphorisierende sowie angstlösende Wirkung. Das enthaltene Damianin wirkt beruhigend auf das Nervensystem. Die Anwendung bei Infektionskrankheiten nutzt die Wirksamkeit der enthaltenden ätherischen Öle wie beispielsweise Tymol. Koffein begründet die Verwendung als Stärkungsmittel und kann als Unterstützung bei typischen Symptomen einer Depression wie Antriebslosigkeit und Interessenverlust eingesetzt werden. Der Einfluss von Damiana auf die Synthetisierung von Sexualhormonen ist noch nicht zweifelsfrei erforscht, würde aber, wenn erste Studienerkenntnisse bestätigt werden, die traditionelle Verwendung als Aphrodisiakum erklären.

Anwendungsformen – mit Rezepten zur Zubereitung

Damiana kann in vielen Darreichungsarten verwendet werden. Am weitesten verbreitet ist die Zubereitung als Tee. Hierfür werden ein bis zwei Teelöffel des getrockneten Krauts mit kochendem Wasser aufgegossen und fünf Minuten ziehen gelassen.

Stärker als der Tee wirken alkoholische Auszüge von Damiana. Um eine Damiana-Tinktur herzustellen, füllt man ein einfaches Schraubglas mit dem Heilkraut und übergießt es mit möglichst hochprozentigem, klarem Alkohol. In Apotheken ist Alkohol mit 70 oder gar 90 Volumenprozent erhältlich, ein handelsüblicher Doppelkorn mit 40 Prozent Alkohol ist aber ausreichend. Das Glas lässt man verschlossen an einem hellen, warmen Platz für mindestens zehn Tage stehen. Nun kann man die Tinktur filtern und in eine dunkle Flasche füllen. Bei Bedarf nimmt man bis zu dreimal täglich jeweils einen Teelöffel ein.

Die abgeseihten Blätter lassen sich zu einem ebenfalls wirkstarken Likör weiterverarbeiten. Hierfür werden die Blätter mit etwa 100 ml lauwarmem Wasser übergossen. Diese Mischung lässt man weitere fünf Tage ziehen und seiht die Blätter erneut ab. Die Flüssigkeit wird langsam etwas erwärmt, um 5 EL Honig darin aufzulösen – fertig.

Das Damiana-Kraut kann auch geraucht werden. Diese Anwendungsform bringt aber im Vergleich zu anderen Möglichkeiten keinen Vorteil – im Gegenteil ist durch das Rauchen mit unerwünschten Nebenwirkungen zu rechnen.

Für Anhänger der Homöopathie stehen Damiana-Globuli zur Verfügung. Der Turnera diffusa kommt in der Homöopathie recht große Bedeutung zu.

Damiana ist zudem in Tablettenform und als Kapseln erhältlich, teils in Kombination mit anderen Wirkstoffen, beispielsweise in den Produkten Manuia®, Remisens®, Neradin® und Cefagil®.

Bezugsmöglichkeiten

Damiana-Kraut ist in vielen Apotheken erhältlich, ebenso die Globuli, Kapseln und Tabletten. Damiana-Tinkturen und -Liköre sind etwas schwerer zu beziehen. Für Tinkturen sind Apotheken mit homöopathischem Schwerpunkt gute Ansprechpartner. Damiana-Likör ist teils im Sortiment von speziellen Shops für Naturprodukte, kann aber nach obigem Rezept auch einfach selbst aus dem Kraut hergestellt werden.

Eigenversuch

Im Eigenversuch entfaltete die Zubereitung als Tee eine allenfalls minimale Stimmungsaufhellung. Mehr Wirksamkeit entfaltet die alkoholische Tinktur, wobei etwas unklar ist, welche Rolle der Alkohol hierbei spielt.

Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir Eigenversuche stets in Absprache mit medizinischem bzw. psychotherapeutischem Fachpersonal durchführen. Keinesfalls können solche Experimente den Besuch beim Arzt oder Therapeuten ersetzen. Bei mittleren und schweren Graden einer Depression können Heilkräuter allenfalls ein kleiner Baustein in der Therapie sein; die Erkrankung kann nicht allein mit Hausmitteln geheilt werden.