Das Burnout-Syndrom ist ein wachsendes Problem unserer modernen Gesellschaft und betrifft auch schwangere Frauen. Galt noch vor einigen Jahren dieser Zustand des völligen Ausgebranntseins als Phänomen, das überwiegend bestimmte Berufsgruppen betraf, ist inzwischen bekannt, dass es wirklich jeden treffen kann. Grund ist der enorme Leistungsdruck, perfekt, stets verfügbar und immer leistungsbereit sein zu müssen. Nicht nur Top-Manager, sondern auch Hausfrauen, Mütter und Schwangere zählen deshalb zu den Betroffenen. Auf Frauen, die bereits Kinder haben, lastet der Druck, in Sachen Erziehung, Kinderversorgung und Haushalt alles richtig zu machen. Die Bereitschaft, Mütter als Burnout-Betroffene zu wahrzunehmen, ist daher inzwischen relativ groß. Doch nicht erst, wenn Frauen bereits Kinder entbunden haben, schwebt der Burnout wie ein Damoklesschwert über ihnen. Auch in der Schwangerschaft leiden zunehmend mehr Frauen unter dem massiven Erschöpfungszustand. Wie kommt es dazu und was hilft den betroffenen Schwangeren?

Woher kommt der Burnout in der Schwangerschaft?

Dafür gibt es viele Gründe. In Betracht kommt die Zeit vor der Schwangerschaft, in der die Frau berufstätig war, vielleicht gerade viel Stress im Studium erlebt hat oder der innerliche Drang, schwanger zu werden. Der Grundstein des Burnouts in der Schwangerschaft bzw. der Schwangerschaftsdepression muss also nicht zwingend erst in der Schwangerschaft gelegt worden sein. Denn oft kommt es zu diesem folgenreichen Erschöpfungszustand, wenn nach einer langen Stressphase Ruhe einkehrt. Dann, wenn die Frau sich eigentlich entspannt zurücklegen und die vollbrachte Leistung genießen könnte, ist Ausruhen und Erholen nicht möglich. Genau das ist nämlich der Burnout: Ruhe, Pausen, Urlaub und Erholungszeiten führen nicht mehr dazu, die verbrauchten Reserven mit frischer Energie aufzufüllen. Was bleibt ist der tiefe Erschöpfungszustand, aus dem es kaum mehr ein Entkommen zu geben scheint.

Unerfüllter Kinderwunsch oft Startschuss für den Burnout

Schon lange ist bekannt, dass ein Zusammenhang zwischen Stress und Empfängnisbereitschaft besteht. Neuere Studien belegen, dass Stress die Empfängnisbereitschaft der Frau drastisch beeinflussen kann. Bei gestressten Frauen, die keine körperlichen Probleme haben, zeigte sich im Rahmen wissenschaftlicher Studien, dass sie gegenüber ungestressten Frauen eine um rund 30 Prozent niedrigere Chance haben, schwanger zu werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass gestresste Frauen mit Kinderwunsch sich größerem Druck ausgesetzt sehen, mehr für die Erfüllung des Kinderwunschs tun zu “müssen”. Dies erhöht den Stresspegel und ebenso das Burnoutrisiko.

Oftmals geraten betroffene Frauen in eine fatale Teufelsspirale. Weil sie nicht schwanger werden, steigt der Stresspegel. Und weil dieser steigt, sinkt die Fruchtbarkeit. Die Folgen für Mann und Frau sind erheblich. Statt liebevollem Intimleben wird der Sex zur Pflicht – nach Terminkalender. Anstand einfach nur Paar zu sein, die Zweisamkeit zu genießen und der eigentlich natürlichsten Sache der Welt ihren Lauf zu lassen, stehen nun beide Partner unter Strom. Allmonatlich wird der Eisprung berechnet und das Thema ‘Fruchtbare Tage’ bestimmt das Leben omnipräsent. Meist wird dieser verkrampfte Weg zur ersehnten Schwangerschaft noch von diversen Maßnahmen gepflastert, die Fruchtbarkeit zu steigern. Allerdings wird auch dabei häufig das Gegenteil erreicht.

Die Folgen lassen sich beliebig erweitern. Streit mit dem Partner, Selbstvorwürfe, häufige Untersuchungen beim Gynäkologen und viele Schwangerschaftstests – mit niederschmetterndem Ergebnis. Anspannung, Traurigkeit, Zukunftssorgen begünstigen abermals den Dauerstress und zementieren den direkten Weg in den Burnout. Kommt es dann endlich und nach langem Warten zur Schwangerschaft, lässt der Zusammenbruch nicht lange auf sich warten. Der Burnout bricht über die Schwangere herein und trotz des Babyglücks machen sich Erschöpfung und depressive Verstimmungen breit.

Das Online-Magazin „Fokus“ berichtet in diesem Artikel über eine Studie zu Empfängnisproblemen im Zusammenhang mit Burnout.

Burnout-Gefahr: In der Schwangerschaft alles richtig machen

Schwanger mit Burnout: Hoher Leistungsdruck

Schwanger mit Burnout: Hoher Leistungsdruck

Aber auch damit ist noch nicht alles gesagt. Die Gesellschaft ist im Wandel und verlangt jedem und jederzeit beste Leistung ab. Jeder muss mindestens 150 Prozent geben, um Akzeptanz zu finden. Diese fatale Entwicklung macht auch vor schwangeren Frauen nicht Halt. Unzählige Schwangerschaftsratgeber überfluten Schwangere mit Informationen und Tipps rund um die Schwangerschaft. Mach dies, mach jenes, achte darauf, das darfst du auf keinen Fall tun, wenn du schwanger bist.

Engmaschige Schwangerschaftsüberwachung, häufige Untersuchungen, gut gemeinte Ratschläge hier und Einmischen von Freunden und Verwandten dort. Wo vor wenigen Jahrzehnten schwanger sein ein normaler Zustand war, sehen sich Mütter heute enormem Druck ausgesetzt, bereits in der Schwangerschaft bloß alles perfekt und es jedem Recht zu machen. Da bleibt kein Raum, sich auszuruhen, den Kopf frei zu halten und sich in völliger Entspanntheit auf die Geburt und das Baby vorzubereiten.

Stattdessen werden die Mütter permanent von Gedanken geplagt, ob sie bereits jetzt schon alles richtig machen und sie beschäftigen sich auf gänzlich neue und intensive Weise damit, ob sie der Herausforderung, Mutter zu sein, überhaupt gewachsen sind. Druck und noch mehr Druck – das sind die begünstigenden Faktoren, warum so viele Frauen in der Schwangerschaft in den Burnout geraten. Dies trifft insbesondere auf jene Frauen zu, die lange auf die Erfüllung des Kinderwunsches warten mussten. Aber auch auf die Mütter, die ohne Stress schwanger wurden. Ebenfalls zur Risikogruppe zählen Frauen, die bereits eine Fehlgeburt erlitten haben. Die Angst der Wiederholung löst ungemeinen Stress auf die Betroffene aus.

Mehrfachbelastung durch weitere Kinder

Besonders schwer haben es Schwangere, die bereits ein Kind (oder auch mehrere) haben. Gerade Kleinkinder bis drei Jahre beanspruchen sehr viel Aufmerksamkeit. Oft muss die Mutter ihren Bedürfnissen (Hunger, Trost, Toilettengang bzw. Windelwechseln usw.) innerhalb kurzer Zeit nachkommen. Das bedeutet, dass die schwangere Mutter ständig in Alarmbereitschaft ist: Jeden Moment könnte das Kind wieder etwas von ihr brauchen.

Diese Situation ist heute prekärer als in früheren Zeiten, da nur noch wenige Menschen in Großfamilien mit mehreren Generationen leben. Wer noch die Oma ums Eck wohnen hat, ist klar im Vorteil! Schon ein oder zwei Stunden, die das Kleinkind mit der Oma auf den Spielplatz geht, sind wertvolle Erholungsphasen für die Schwangere. Früher war es ganz selbstverständlich, dass andere Familienmitglieder des Haushalts (Omas, Tanten, Schwestern, Schwägerinnen) Schwangere und Mütter mit Kleinkindern unterstützt haben. Der Familienverband, der Clan, die Sippe waren seit Jahrtausenden der Rückhalt für junge Mütter – das Netz, das sie aufgefangen, in den mit Kleinkindern fast alltäglichen Krisensituationen unterstützt und beraten hat. Heute ist es der Normalfall, dass Schwangere zumindest Teilzeit arbeiten gehen und die Betreuung des Kleinkinds am Nachmittag, den Haushalt und den ganzen „Rest“ (Vereinbarung von Arzt- und sonstigen Terminen, Einkäufe, diverse Besorgungen, Organisation des Freizeitlebens des Kindes etc.) auch noch allein stemmen. Das geht auf die Dauer an die Substanz. Auch technische Hilfsmittel, die im Vergleich zu vorherigen Generationen den Alltag erleichtern, können das nicht kompensieren.

Erschwerend kommt in vielen Fällen noch die partnerschaftliche Problematik hinzu. Väter und werdende Väter haben ihre eigenen Schwierigkeiten: Nach acht- oder zehnstündigem Arbeitstag kommen sie abends müde und erschöpft nach Hause. Statt sich entspannen zu können, finden sie ein unzufriedenes Kleinkind, eine schwangere Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs und einen chaotischen Haushalt vor. Die schwangere Mutter hingegen sehnt sich nach Verständnis und Entlastung wenigstens am Abend, da auch sie einen mehr als anstrengenden Tag hinter sich hat – die gegenseitigen Ansprüche und Erwartungen stoßen zwangsläufig mehr oder weniger konfrontativ aufeinander. Zu allen anderen Belastungen kommt dann auch noch Stress in der Partnerschaft hinzu.

Burnout bereits vor der Schwangerschaft keine Chance geben

Das Allerwichtigste wäre, den Stresspegel drastisch zu senken und konsequent einen Gang zurückzuschalten. Im Job, bei alltäglichen Verpflichtungen, bei den Bemühungen, endlich schwanger zu werden. Gleichzeitig ist es wichtig, strikt auf ausreichende Erholungsphasen zu achten. Diese Präventivmaßnahmen könnten äußerst erfolgreich das Burnout-Risiko senken und Frauen zu einer glücklichen und unbelasteten Schwangerschaft verhelfen. Doch dies ist leichter gesagt, als getan. Auf der einen Seite ist da dieser unermesslich große Herzenswunsch nach einem Baby, auf der anderen Seite sollen Frauen diesen Wunsch ausblenden, um ihn schneller erreichen zu können.

Hilfreich kann es für die betroffenen Frauen sein, sich die weitreichenden Folgen bewusst zu machen und mehr Vertrauen auf den eigenen Körper und in die Natur zu haben. Insoweit keine medizinischen Ursachen für den bislang unerfüllten Kinderwunsch vorliegen, ist es in den allermeisten Fällen nur eine Frage der Zeit, bis eine Frau schwanger wird. Entspannung, Ruhe, wenig Stress, stattdessen das Leben zu genießen begünstigen die Empfängnisbereitschaft des Körpers. Statt dem nächsten Eisprung entgegenzufiebern und an den fruchtbaren Tagen Sex im Akkord zu haben, kann ein romantischer Abend in einem tollen Restaurant oder ein romantischer Wochenendurlaub viel eher für Babyglück sorgen!

Was hilft den Frauen bei der Schwangerschaft mit Burnout?

Der Burnout macht sich bemerkbar und anhand dieser Anzeichen kann jede Frau selbst oder ihr Partner gut erkennen, ob es sich um den Erschöpfungszustand handelt. Ein wichtiges Stichwort für Mann und Frau ist der Begriff ‘Achtsamkeit’. Als Schwangere sollten Sie selbst auf sich Acht geben und wenn Sie als männlicher Partner, Freundin, Schwester oder Mutter der Schwangeren die Befürchtung haben, es könne ein Burnout vorliegen, geben Sie Acht und unterstützen Sie die Schwangere. Umso tiefer der Burnout bereits sitzt, desto weniger Kraft haben Betroffene, einen Ausweg aus dieser Spirale von Stress, Erschöpfung und verminderter Fähigkeit zur Resilienz zu finden. Hilfe von nahestehenden Personen ist da immens wertvoll und oft sogar unverzichtbar.

Was genau hilft denn Schwangeren, die sich im Zustand der tiefen Erschöpfung des Burnouts befinden? Das hängt davon ab, wie weit der Erschöpfungszustand bereits ausgeprägt ist. Bei einem leichten Burnout sind lange Erholungsphasen und Ablenkung sehr wichtig. Sport, Bewegung an der frischen Luft, erholsame Kurzurlaube, Entlastung im Haushalt, gutes Zureden, dass die Schwangere alles richtig macht, aber auch mal ‘Nein’ sagen muss, sind wertvolle Hilfen. Druck rausnehmen und Stress abbauen sind die beiden wichtigsten Strategien, um den leichten Burnout abzuschwächen und ihn allmählich aufzulösen.

Tipps zur Entspannung für Schwangere mit Burnout

Leider hat nicht jede Frau liebevolle und fürsorgliche Menschen um sich herum, die auf sie Acht geben und sie unterstützen. Sind Sie betroffene Leserin, möchten wir Sie dazu ermutigen, selbst besser auf sich und auf Ihr Baby aufzupassen. Sie brauchen Kraft für Ihr Kind und das schaffen Sie am besten, wenn Sie sich Auszeiten gönnen, egoistisch sind und das tun, was Ihnen gut tut. Denn das tut auch Ihrem Baby gut!

Nehmen Sie sich am besten einen Moment Zeit – nur für sich. Die folgenden, einfachen Schritte können dabei helfen, zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen:

  1. Machen Sie Pause, wenn Sie sich erschöpft fühlen.
  2. Sagen Sie ‘Nein’, wenn es Ihnen zu viel wird.
  3. Gehen Sie doch mal Schwimmen oder mit einer Freundin ein Eis essen.
  4. Kaufen Sie ein tolles Buch und nehmen Sie ein gemütliches Vollbad.
  5. Lassen Sie im Haushalt etwas liegen, wenn es Ihnen zu anstrengend wird.
  6. Lesen Sie keine Schwangerschaftsratgeber mehr, die Sie zur perfekten Mutter erziehen wollen.
  7. Genießen Sie Ihre Schwangerschaft und lassen Sie sich nicht von allen hineinreden.
  8. Zerbrechen Sie sich nicht dauernd den Kopf, wie Sie das bloß alles schaffen sollen!

Keine Frau hat als perfekt ausgebildete Mutter das Licht der Welt erblickt. Als Mutter wachsen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind in die Mutterrolle hinein und die meisten Dinge machen junge Mütter intuitiv richtig – auch, wenn sie zum ersten Mal Mama werden. Das wird auch bei Ihnen nicht anders sein. Haben Sie mehr Selbstvertrauen! Sie schaffen das!

Der vorangeschrittene Burnout in der Schwangerschaft

Obwohl inzwischen jeder den Begriff Burnout schon mal gehört hat, wird er immer noch viel zu spät erkannt und seine Folgen werden unterschätzt. Dabei kann er einen sehr bedenklichen Verlauf nehmen und bis zur totalen Erschöpfung führen, so dass man keine Kraft mehr aufbringen kann, sich aus diesem lähmenden Zustand zu befreien. Manchmal ist professionelle Hilfe nötig, wenn es nicht mehr mit häufigen Pausen, entspannendem Yoga oder einem Erholungsurlaub und Unterstützung von Familie und Freunden getan ist. Gesprächstherapien, Hypnose-Therapie und manchmal auch eine Kur sind dann zu empfehlen. Besonders für schwangere Frauen ist das Stärken der eigenen Ressourcen und die Verbesserung der Resilienz-Fähigkeit von größter Bedeutung, denn schon bald erblickt das Baby das Licht der Welt und das braucht eine starke Mama.

Sehr zu empfehlen ist eine Hypnose-Therapie, in der sehr effizient Praktiken vermittelt werden können, um tief zu entspannen und die aufgebrauchten Energie-Ressourcen aufzufüllen. Die klassische Gesprächstherapie ist zwar für viele die erste Wahl, doch Ergebnisse sind meist nur nach vielen Therapiesitzungen zu erwarten. In der Hypnose-Therapie lassen sich schnellere Ergebnisse erzielen, wenn man sich einem Fachmann mit Erfahrung anvertraut. Während der Hypnosesitzungen arbeitet beispielsweise der hypnotherapeutisch ausgebildete Heilpraktiker direkt mit der schwangeren Klientin daran, Stress und Sorgen effizient und schnell abzubauen. Bereits nach der ersten Sitzung kann eine deutliche Verbesserung bemerkbar sein und durchaus ist es denkbar, dass bereits nach kurzer Therapie sehr gute Erfolge messbar sind, die Energie zurückkehrt und sich schwangere Frauen endlich sorgenfrei auf die Geburt des Kindes und die wunderschöne Zeit danach freuen können.

Abschließend empfehlen wir unseren Burnout-Test, mit welchem Sie anhand einfacher Fragen herausfinden können, wie hoch das Risiko ist, dass Sie bereits unter Burnout leiden.

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