Dass die Arbeitsbedingungen sich in den letzten Jahren massiv verändert haben und immer mehr Menschen in den Burnout treiben, ist bereits hinlänglich bekannt, auch wenn bisher die wenigsten Arbeitgeber Konsequenzen aus den Krankheitsfällen Ihrer Mitarbeiter ziehen. Nicht wenige Arbeitnehmer treibt eine ungesunde Arbeitseinstellung, Zeit- und Termindruck in starke Belastungs- und Erschöpfungszustände mit längeren Krankenständen. Zusätzliche Schuldgefühle gegenüber dem Chef wegen des eigenen Burnouts sind da nicht förderlich und ziehen die Diagnosestellung lange heraus. Einige dieser Fälle beantragen nicht selten sogar Frührente, weil der Akku einfach nicht mehr aufgeladen werden kann und eine normale Arbeitstätigkeit verhindert ist. Darüber berichtete vor wenigen Wochen auch der Spiegel berichtete vor wenigen Wochen auch der Spiegel.

Warum trifft es immer mehr junge Menschen?

Besorgniserregend ist allerdings, dass es auch immer mehr junge Menschen trifft. In der jüngeren Altersgruppe ist die Mehrzahl der Betroffenen an Universitäten eingeschrieben – dabei hatten doch Studenten bisher den Ruf, ein entspanntes Leben zu führen und erst nachmittags aufstehen zu müssen. Das neue Bachelor- und Mastersystem hat diese Entspannung gehörig vertrieben. Zwar steht den Studierenden nach wie vor frei, ob und welche Vorlesungen sie besuchen, allerdings wurden mit dem neuen System die Kontrollmechanismen der Überprüfung der Lerninhalte erhöht. Werden Vorlesungen nicht besucht, kann es unter Umständen ein ganzes Jahr dauern, da die meisten Vorlesungen auf einen Studienbeginn im Wintersemester ausgelegt sind und nur zu einer bestimmte Zeit im Jahr angeboten werden. Weiterhin hat sich die Menge der abzulegenden Prüfungen und Klausuren deutlich erhöht: wer durch die Prüfung fällt muss daher ggf. auch länger warten, um sie zu wiederholen. All dies erhöht den Druck auf die Studenten enorm.

Gutes Zeitmanagement und Sport können Abhilfe schaffen

Nicht alle Studenten werden finanziell von Ihren Eltern unterstützt, sondern müssen in den Semesterferien oder sogar halbtags arbeiten, um sich die Miete und das Studentenleben zu finanzieren. Zeitmanagement wird daher wichtiger als zuvor und kann helfen, sich ehrlicher zu fragen, ob und wann gestellten Anforderungen eine Doppelbelastung darstellen und ob man diesen gewachsen ist. Gute Orientierungsseiten für Studenten weisen daher beispielsweise auch ausdrücklich auf die Vor- und Nachteile eines dualen Studiums hin und geben Tipps, um diese Phase der Ausbildung stressfreier zu überstehen. Ehrliche Selbstreflektion ist jedoch unverzichtbar. Wer sich und seine Kraft nicht richtig einschätzen kann, gerät schnell in Situationen, in denen der innere Akku schneller leer ist, als er aufgeladen werden kann. Neben Zeitmanagement ist Sport eines der wirksamsten Mittel zur Reduktion von Stressgefühlen: moderate Bewegung (nicht exzessiv!) kann einen Abbau der Stresshormone bewirken und lenkt die Gedanken auf angenehmere Dinge. Praktisch: in den meisten Universitäten wird Hochschulsport ohne weitere Kosten angeboten, nachfragen lohnt sich allemal.

Motivation und Beweggründe hinterfragen

Auch die Frage nach der eigenen Motivation kann helfen. Wer einen Sinn in seiner Tätigkeit sieht, ist bereiter auch stressige Phasen zu durchlaufen und sieht diese eher als Herausforderung, statt als unüberwindbare Hürden. Wer sich fragt, ob er das richtige studiert, kann sich beispielweise von der Seite das-richtige-studieren.de inspirieren lassen. Ob der eigene Berufswunsch vielleicht doch von den Eltern beeinflusst wurde, obwohl das eigene Interesse vielleiht in einem ganz anderen Bereich liegt, kann daher auch eine Rolle spielen und sollte idealerweise vor dem Studium kritisch reflektiert werden. Die Frage nach dem Sinn und der eigenen Motivation trifft im Übrigen nicht nur auf Studenten zu, sondern gilt auch für andere Gruppen – vom Arbeitnehmer bis zur Hausfrau.