„Schokolade macht glücklich“ – diesen Ausspruch haben wir alle schon einmal gehört. Tatsächlich ist es so, dass bestimmte Lebensmittel stimmungsaufhellende Wirkungen haben. Natürlich können sie nicht eine schwere Depression beheben, sondern immer nur unterstützend wirken. Aber um Schritt für Schritt aus einer depressiven Phase zu finden, können antidepressive Lebensmittel ein kleines Mosaiksteinchen auf dem Weg zur Besserung sein. Und es ist einfach ein gutes Gefühl zu wissen, was dem Körper guttut.

Wie wirken Lebensmittel gegen Depressionen?

Die Inhaltsstoffe unserer Nahrung lösen vielfältige Reaktionen im Körper aus. Eine dieser Wirkungen ist der Einfluss auf die so genannten Neurotransmitter im Gehirn. Neurotransmitter sind Botenstoffe. Wenn bestimmte Nährstoffe in zu geringer Menge vorhanden sind, kann der Körper weniger Glückshormone bilden. Dies wirkt sich auf die Stimmung aus.

Manche Lebensmittel sind besonders gut dazu geeignet, das Immunsystem zu stärken. Ist unser Immunsystem schwach, fühlen wir uns auch schlecht. Oder anders formuliert: Nur mit einem intakten Immunsystem können wir uns glücklich fühlen.

Die traditionellen Medizinlehren wissen es längst, doch nun wird es zunehmend auch der westlichen Medizin klar: Der Darm ist unser zweites Gehirn. Der enge Zusammenhang zwischen dem Darm und dem allgemeinen Wohlbefinden ist in den letzten Jahren sehr gut erforscht worden. Seit einiger Zeit stehen auch die Darmbakterien unter verstärkter Beobachtung: Es gibt Hinweise, dass die Zusammensetzung der Darmflora sehr direkt auf das seelische Befinden wirkt. Essen wir Dinge, die positiv auf unser Verdauungssystem wirken, geht es uns gut. Achten wir nicht auf die Signale unseres Darms, geht es nach und nach dem ganzen Körper und auch der Seele schlecht.

Welche Lebensmittel helfen?

Um dem Körper genügend Bausteine für die Bildung der Glückshormone Serotonin und Dopamin anzubieten, eignen sich Walnüsse, Mandeln, Sesam, Kürbiskerne, Kartoffeln, Fenchel, Feigen und Spinat beziehungsweise Bananen, Avocados, Nüsse, Paprika und Karotten. All diese Lebensmittel enthalten Vorstufen der genannten Neurotransmitter.

Unser Gehirn besteht maßgeblich aus Fett. Um alle Funktionen aufrechterhalten zu können, ist die Zufuhr gesunder Fette hilfreich. Fett ist auch ein wichtiger Faktor bei der Bildung von Vitamin D, ohne das wir unausgeglichen und infektanfällig werden. Gesunde Fette können pflanzlicher oder tierischer Herkunft sein. Hochwertige, schonend gepresste Öle wie Leinöl, Olivenöl oder Walnussöl mit ihrem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren sind ideal, doch auch Eigelb, Weidebutter und fettes Fleisch aus Bio-Haltung liefern wertvolles Fett. Eine Handvoll Nüsse oder Mandeln ist ein gesunder Snack mit hochwertigen Fetten.

Immer mehr Studien zeigen, dass so genannte Transfette, wie sie in den meisten industriell hergestellten Produkten vorzufinden sind, gesättigte Fettsäuren, nährstoffarme Kohlenhydrate und Zucker im Körper verschiedene entzündliche Prozesse auslösen. Die so genannten Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz und Diabetes, aber auch psychische Krankheiten können mit Hilfe einer gesunden Ernährung und dem Genuss weitgehend unverarbeiteter Lebensmittel vermindert werden (vgl. beispielsweise den Vortrag von Prof. Dr. med. Jörg Spitz bei Youtube).

Mythos Schokolade

Schokolade enthält tatsächlich die Aminosäure Tryptophan, eine Vorstufe des Glückshormons Serotonin. Je höher der Kakaoanteil in der Schokolade ist, desto mehr Tryptophan enthält sie. Doch auch eine ganze Tafel Schokolade kann bei einer fortgeschrittenen Depression nicht das Antidepressivum ersetzen. Dafür ist die aufgenommene Menge Tryptophan immer noch zu gering. Der Spruch „Schokolade macht glücklich“ hat also tatsächlich eine wissenschaftliche Fundierung. Entscheidend für unser gesteigertes Wohlbefinden beim Genuss von Schokolade sind aber eher der gute Geschmack und das angenehme Schmelzgefühl im Mund.