Ein trockener Mund kann extrem störend sein. Beim Sprechen und Essen ist er hinderlich, sogar stechende Schmerzen können die Folge von trockener Mundschleimhaut sein.
Symptome der Mundtrockenheit
Wenn die „Spucke weg bleibt“
Diese Floskel ist so gut wie jedem bekannt und den fehlenden Speichel bemerken Sie ungemein schnell. Sie haben Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken und haben ein andauerndes Durstgefühl. Die Trockenheit im Mund kann sich zudem auf die eigene Fähigkeit zu sprechen auswirken. Betroffene erfahren oft ein Wegbleiben der Stimme oder eine deutlich bemerkbare Änderung der Stimmlage. Hier dient der Speichel für gewöhnlich als Schmiermittel. Gleiches gilt für den Rachenraum, wo das Fehlen des Speichels auch für die Schluckbeschwerden verantwortlich ist.
Das Brennen im Mund – Diagnose
Bei manchen Menschen äußert sich das Problem in einer gefühlten Trockenheit des gesamten Mundes. Es kommt zu einem pelzigen, klebrigen Gefühl im Mundraum. Ist dagegen speziell die Zunge betroffen, kann jeder selbst die Veränderungen im Spiegel sehen: die sogenannte Landkartenzunge weist Flecken verschiedener Färbung auf. Trocknet hauptsächlich die Mundschleimhaut aus, entstehen Furchen und Nischen, in die sich Erreger einnisten können. In der Folge kommt es zu schmerzhaften Entzündungen.
Wer behandelt Mundtrockenheit? Probleme wie die Xerostomie (Mundtrockenheit) und Veränderungen der Zunge werden oft vom Zahnarzt diagnostiziert. Die Mundheilkunde gehört wie die Zahnheilkunde zum zahnmedizinischen Fachgebiet. Eine zu geringe Speichelmenge kann durchaus gravierende Auswirkungen auf die Zahngesundheit haben. Ist der Mund zu trocken, steigt das Risiko für Karies, Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch. Zudem wird vom Zahnarzt in Einzelfällen sogar ein Pilzbefall der Mundschleimhaut oder der Zunge festgestellt (erkennbar an einem weißem Belag).
Ursachen der Mundtrockenheit
Nebenwirkung verschiedener Medikamente
Mundtrockenheit ist ein komplexes Problem und tritt häufig als Begleiterscheinung auf.
Wurden eventuell Medikamente verordnet, die Mundtrockenheit als Nebenwirkung haben? Diese Frage sollten Sie sich als allererstes stellen, denn nachweislich haben verschiedene Medikamente Mundtrockenheit zur Folge. Sie ist eine Nebenwirkung von Antidepressiva, Magen-Darm-Mitteln, Schmerzmitteln sowie Mitteln gegen Allergien (sogenannte Antihistaminika).
Medikamente gegen Depressionen werden beim Thema “Mundtrockenheit als Nebenwirkung” immer auf den vorderen Plätzen genannt. Wenn Sie an einer Depression erkrankt sind, Ihre Mundtrockenheit medikamentös bedingt ist und die Trockenheit im Mund unerträglich wird, können Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen, ob ein Wechsel des Medikaments möglich ist. Es gibt auch natürliche Alternativen wie den Stimmungsaufheller 5-HTP, die diese Nebenwirkung nicht haben (beachten Sie jedoch die Einnahmehinweise).
Erkrankungen und Wasserhaushalt
Oder hat die individuelle Hormonsituation Auswirkungen auf die Aktivität der Speicheldrüsen? In Ausnahmesituationen wie beispielsweise Lampenfieber, Prüfungsangst etc. läuft unser Körper auf Hochtouren, die Schweißproduktion steigt und die Speichelproduktion nimmt ab. Schuld sind Stresshormone. Auch hier bemerkt man den trockenen Mund relativ schnell als Begleiterscheinung einer außergewöhnlichen Situation.
Ein anderer Fall liegt vor, wenn bei Frauen während der Schwangerschaft der Wasserhaushalt durcheinander kommt. Denn nicht wenige Schwangere leiden hormonbedingt unter Mundtrockenheit.
Ebenfalls als Folge einer veränderten Hormonsituation kommt es vor, dass Mundtrockenheit im Rahmen einer Diabetes-Erkrankung auftritt. Auch bei Diabetikern ist hormonbedingt der Wasserhaushalt im Körper verändert.
Es gibt viele weitere Ursachen der Mundtrockenheit. Sie kann mit ernsthaften Erkrankungen in Zusammenhang stehen. Hierzu gehört das Sjögren-Syndrom, eine Autoimmunerkrankung, bei der eine chronische Erkrankung der Speicheldrüsen vorliegt.
Ebenfalls charakteristisch ist Mundtrockenheit infolge einer Krebs-Therapie, denn sobald eine Strahlentherapie im Kopf- und Halsbereich durchgeführt wird, kommt es zwangsläufig zu einer Schädigung der Schleimhäute und Speicheldrüsen.
Soforthilfe mit natürlichen Mitteln
Ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt
Gegen Mundtrockenheit gibt es kaum Medikamente. Am besten sollte man versuchen, auf natürliche Weise gegenzusteuern. Überprüfen Sie, ob Sie zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen oder ob Ihnen zu viel Flüssigkeit verloren geht. Geschieht dies regelmäßig, kann beides ein Grund für eine dauerhafte Mundtrockenheit sein. Auch aus ärztlicher Sicht wird im Einzelfall, wenn keine andere eindeutige Ursache gefunden wurde, die Mundtrockenheit oft auf unzureichende Flüssigkeitsaufnahme zurückgeführt. Der Ratschlag lautet dann, mit zwei bis drei Litern Flüssigkeit pro Tag in Form kalorienarmer Getränke gegenzusteuern.
Mundatmung vermeiden
Daneben wurde beobachtet, dass manche Menschen während der Nacht quasi austrocknen. Dies ist dann der Fall, wenn mit offenem Mund geschlafen wird. Atmet man anstatt durch die Nase verstärkt durch den Mund, trocknet die Mundschleimhaut aus.
Stellen Sie sicher, dass Sie nicht, ohne es zu merken, an Schnarchen leiden! Schließlich atmen sehr viele Schnarcher verstärkt durch den Mund. Das Problem tritt auch dann verstärkt auf, wenn eine CPAP-Maske als Therapie gegen Schlafapnoe verwendet wird. Wenn die Maske nicht gut sitzt, kann es sein, dass ein Teil der Luft aus dem Mund entweicht und ihm Feuchtigkeit entzieht.
Achten Sie in diesem Zusammenhang auch darauf, dass die Luft im Schlafzimmer nicht zu warm und trocken ist. Ein Hinweis auf eine zu trockene Raumluft könnte sein, dass Sie neben der Mundtrockenheit auch an trockener Haut und rissigen Lippen leiden. Ob tagsüber oder in der Nacht: Halten Sie sich nicht zu viel in überheizten Räumen auf.
Speichelfluss anregen
Mein Mund brennt, was soll ich tun? Vielleicht wurde bei Ihnen keine eindeutige Ursache gefunden oder Sie müssen schlichtweg im Alltag mit dem Problem zurechtkommen: die quälende Mundtrockenheit lässt sich lindern. Der Speichelfluss kann bekanntlich angeregt werden, entweder durch Kauen tagsüber oder durch spezielle Präparate auch in der Nacht.
Das beste Mittel gegen Mundtrockenheit während der Nacht sind Hafttabletten, die eine lang anhaltende Befeuchtung des Mundes ermöglichen. So vermeiden Sie auch Beeinträchtigungen der Zähne durch eine zu geringe Befeuchtung. Der Vorteil von Hafttabletten ist, dass sie sich während des Schlafs langsam auflösen und kontinuierlich den Speichelfluss anregen – und das ohne Verschluckungsgefahr. Fragen Sie Ihren Zahnarzt nach kostenlosen Proben! Mundtrockenheit ist eine vielschichtige Erkrankung, die sich auf unterschiedliche Weise angehen lässt.
Wenn eine Xerostomie festgestellt wird, ist es oft gar nicht so einfach, die wahre Ursache zu erkennen. Tatsache ist aber, dass Sie als Betroffener mit dem Problem keineswegs alleine sind. Man schätzt, dass jeder vierte Mensch spätestens im Rentenalter schon einmal Bekanntschaft mit dem Problem der Mundtrockenheit gemacht hat oder dauerhaft daran leidet. Xerostomie ist eine ernstzunehmende Gesundheitsstörung mit weiteren negativen Folgen für die Gesundheit (insbesondere für die Zähne), die deshalb unbedingt behandelt werden sollte.
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