Wer sich mit Themen rund um die psychische Gesundheit beschäftigt, ist ganz sicher schon einmal mit der Hanfpflanze und einem der zahlreichen daraus hergestellten Produkte in Kontakt gekommen. CBD, CBG, Cannabidiol, Hanf, Marihuana und THC: Wie hängt das eigentlich alles zusammen und wo sind vielversprechende Ansatzpunkte für Menschen mit Depression oder Burnout? Wir möchten ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

Am Anfang eine Begriffsklärung

Die Hanfpflanze Cannabis sativa L. wird seit jeher von Menschen genutzt. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind überaus vielseitig: Hanf ist Grundlage für Lebensmittel und Kosmetika, Rohstoff für die Produktion von Textilien, Dämm- und Baumaterial und wird auch als Rauschmittel verwendet. Durch den übermäßigen Einsatz als berauschende Droge vor allem seit Ende der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts gerieten Hanf und seine Produkte bei Bevölkerungsschichten, die nicht an Rauschmittelkonsum interessiert sind, in Verruf.

Zu Unrecht, denn Hanf ist so viel mehr als eine Pflanze mit berauschender Wirkung! Und es gibt eine Vielzahl von Menschen, die die positiven Eigenschaften der Hanfpflanze für sich nutzen, aber nichts mit Drogenkonsum zu tun haben möchten.

Für die psychoaktive Wirkung des Hanfs ist der Inhaltsstoff Tetrahydrocannabinol verantwortlich, kurz THC. Der THC-Gehalt bestimmt also darüber, wie berauschend ein Hanfprodukt ist. Der THC-Gehalt einer weiblichen Hanfpflanzenblüte liegt zwischen 3 und 22 Prozent, je nach Sorte und Anbaubedingungen. Marihuana ist das Rauschgift, das aus getrockneten Blüten, Blättern und Stängeln der Hanfpflanze gewonnen wird.

Andere Hanfprodukte wie beispielsweise Hanfsamen oder Hanfspeiseöl sind weitgehend frei von THC. Wer diese Produkte zu sich nimmt, hat daher keinen Rausch zu erwarten.

Cannabidiol, kurz CBD, ist ein weiterer Bestandteil der Hanfpflanze. CBD wirkt nicht berauschend, also hat keine psychoaktive Wirkung (Quelle). CBD-Produkte möchten die wertvollen, der Naturmedizin seit Jahrhunderten bekannten Heilwirkungen der Hanfpflanze nutzen ohne die Nebenwirkungen des berauschenden THC hervorzurufen. Mehr Wissenswertes zu CBD und Einsatzmöglichkeiten bei Depression und Burnout finden Sie in diesem informativen Artikel über CBD-Öl.

Ein weiteres Cannabidoid, das in der Pflanzenheilkunde und alternativen Medizin für menschliche Zwecke genutzt wird, ist Cannabigerol, kurz CBG. Auch CBG ruft keine berauschende Wirkung hervor (Quelle). Es kommt in der Hanfpflanze in wesentlich geringerer Konzentration als CBD vor und ist deshalb schwieriger zu gewinnen. Trotz der gleichen Ursprungspflanze und des ähnlichen Namens zielt der Einsatz von CBG auf andere Rezeptoren im Körper ab als CBD und hat auch ein etwas anderes vermutetes Wirkungsspektrum. Die Forschung dazu befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium. Die Haupteinsatzgebiete von CBG dürften in der Behandlung von Glaukomen, Entzündungen, Chorea Huntington und arzneimittelresistenten Bakterien liegen.

Wie wirkt CBD?

Nachdem die Begriffe sortiert sind, möchten wir zum Hauptthema dieses Artikels zurückkehren, nämlich den Einsatzbereichen von CBD. CBD ist in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich, beispielsweise als Öl, als Mundspray oder in Form von Kapseln. CBD-Produkte können präventiv im Rahmen einer gesundheitsbewussten Ernährung oder als Unterstützung bei akuten oder chronischen Erkrankungen eingesetzt werden. CBD dockt an körpereigene Rezeptorenstellen an und kann auf diese Weise krampflösend, entzündungshemmend, angstlösend, antipsychotisch und gegen Übelkeit wirken. Medizinische CBD-Präparate werden beispielsweise bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, bei Multipler Sklerose, bei affektiven Störungen und zum Schutz von Nervenzellen gegen epileptische Anfälle und Krebs eingesetzt. Aufgrund seiner entspannenden, beruhigenden und stressabbauenden Wirkung kann CBD auch bei leichten Schlafproblemen helfen.

CBD-Öle werden derzeit als in der medialen Wahrnehmung teilweise als Wundermittel bei einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen wie Entzündungen, Schmerzen, depressiven Verstimmungen, Corona-Stress und Anzeichen von Burnout gehandelt. Viele Anwender berichten von vorsichtig positiven Erfahrungen, allerdings in der Regel keinen wundersamen Besserungen ihrer Beschwerden (z.B. in diesem Artikel der Vogue).

Andere Tester bemerkten hingegen keine gravierende Änderung ihrer Beschwerden unter Einnahme eines CBD-Produkts. CBD-Produkte scheinen also bei jedem Menschen unterschiedlich zu wirken. Wissenschaftliche Studien, die sich verallgemeinern ließen, liegen derzeit nicht vor, so Sabine Schütze von der Umweltredaktion des SWR. Da CBD-Produkte die Wirkung von Medikamenten abschwächen oder verstärken können, sollten Patienten, die regelmäßig Medikamente einnehmen, eine Einnahme von CBD-Öl mit ihrem behandelnden Arzt abklären. Der Arzt kann auch CBD-Produkte empfehlen, die den strengen Anforderungen von Apotheken entsprechen. So kann sichergestellt werden, dass nicht unabsichtlich ein Produkt mit einem unerwartet hohen THC-Gehalt eingenommen wird.

Unser CBD Selbsttest und Erfahrungsbericht

Die nach unseren Recherchen möglichst objektiven Erklärungen vorausgeschickt, sind wir neugierig, welche Erfahrungen wir mit CBD und CBG machen können. Wie bereits erwähnt sollten derartige Experimente nur nach umfassender, eigener Recherche und Verantwortung sowie in Absprache mit geschultem, medizinischen Personal stattfinden. Wir haben hierzu mit Hausärzten und Psychotherapeuten Rücksprache gehalten.

Für unseren Test haben wir uns CBD-Kapseln, CBD-Öl, CBD- & CBG-Öl sowie reines CBG-Öl ausgesucht, da wir sowohl den Unterschied zwischen Kapseln und Öl, aber auch zwischen CBD und CBG ausprobieren wollten. Wer selbst einen Test wagen möchte, erhält entsprechende Produkte z.B. hier: https://www.naturecan.de

 

CBD Kapseln

CBD-Kapseln

Die CBD Kapseln erweisen sich als praktisch und dezenter in der Einnahme und sehen eher aus wie andere Nahrungsergänzungsmittel.

Auch für Menschen, die den Geschmack des Hanf-Öls nicht mögen, kann diese Darreichungsform ebenfalls angenehmer sein. Die von uns getesteten Kapseln enthalten 25 Milligram CBD. Die Verpackung weist 2 Kapseln als „Serving“ bzw. Portion aus. Die Dose enthält 60 Kapseln.

Geschmacklich ist dieses Produkt entsprechend neutral. In einigen seltenen Fällen schmeckten wir beim späteren Aufstoßen eine leichte Note des Hanf-Öls, was aber nicht weiter störte.

CBD Öl/Tropfen

CBD- & CBG-Öl/-Tropfen

Die verschiedenen Öle erreichen uns in kleinen Glas-Flaschen, die alle einen Sicherheitsverschluss haben (man muss die schwarze Kappe beim Aufschrauben herunterdrücken). Alle drei Öle haben einen fast identischen Geschmack – Nicht weiter verwunderlich, da alle Öle aus der gleichen Pflanze extrahiert werden. Der Geschmack geht ein wenig in Richtung nussig, evtl. mit frischem Leinöl zu vergleichen.

Laut Hersteller sind alle Öle mit Bio MCT Trägeröl (auf Kokosbasis) vermischt. Es wird also jeweils reines CBD- oder CBG-Öl mit dem Bio MCT Trägeröl „aufgefüllt“ um die entsprechende Dosierung zu erreichen (in unserem Test einmal 40% CBD, 20% CBG sowie 10% CBD & 10 % CBG). Das Bio MCT Trägeröl verbessert die Bio-Verfügbarkeit, also die Aufnahme von CBD & CBG vom Körper, und sorgt für einen milderen Geschmack, den wir auch feststellen können.

 

Die Wirkung in unserem Selbsttest

Nun unser subjektives Test-Urteil, nachdem wir über mehrere Tage die unterschiedlichen Produkte getestet haben. Die Wirkung der getesteten Produkte ist jeweils sehr sanft. In einigen Fällen mussten wir wirklich sehr genau beobachten und in uns hineinfühlen um etwas festzustellen. Die Wirkung in unserem Selbsttest war keinesfalls aufdringlich oder in irgendeiner Weise beeinträchtigend. Wir haben die Produkte morgens, mittags und abends getestet und keine negativen Auswirkungen auf Produktivität oder Aktivität bzw. Antrieb feststellen können. Im Gegenteil: Wir fühlten uns primär, wenn wir etwas spüren konnten, leicht gelassener und entspannter. Manche fühlten sich an die Wirkung eines Beruhigungstees oder Baldrian-Kapseln erinnert, wobei letztere tatsächlich auch etwas müde machen könnten.

Einen großartigen Unterschied zwischen CBD- und CBG konnten wir ehrlichgesagt nicht feststellen. Dennoch sind hier die gesundheitlichen Wirkungsweisen und Unterschiede (siehe oben) interessant.

Die Teilnehmer an unserem Test nehmen entweder ein neutrales (wenn zu wenig Wirkung verspürt wurde) bis tendenziell positives Fazit (bei leicht gesteigertem Entspannungsgefühl) mit.

Wir sind auf größere Studien sehr gespannt und könnten uns vorstellen, CBD- und CBG-Produkte in unseren Alltag zu integrieren.