Burnout: Mit Pflanzenkraft gegen das Ausgebranntsein
Der Begriff Burnout bezeichnet einen Zustand starker körperlicher, geistiger und emotionaler Erschöpfung. Dieser entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen Spannung und Entspannung. Die Betroffenen sind längere Zeit massivem Stress und seelischer Belastung ausgesetzt und gönnen sich keine Erholung. Dadurch leeren sich ihre Energiespeicher übermäßig. Werden sie dann nicht wieder ausreichend gefüllt, kommt es zum Burnout. Wann sich die ersten Symptome zeigen, hängt von der individuellen Stresstoleranz und den persönlichen Ressourcen ab.
Woran man das Burnout-Syndrom erkennt
Auch wenn sich nicht bei jedem Patienten alle Burnout-Symptome zeigen, treten bestimmte Anzeichen gehäuft auf. So leiden die Betroffenen beispielsweise an:
– starker Erschöpfung (Burnout-Leitsymptom)
– innerer Unruhe (Nicht-Abschalten-Können)
– übermäßiger Nervosität
– Gereiztheit
– anhaltender Tagesmüdigkeit
– Konzentrationsstörungen
– abnehmender Leistungsfähigkeit
– innerer Leere
– Antriebslosigkeit
– Niedergeschlagenheit bis hin zur depressiven Verstimmung
– Angstzuständen
– Verzweiflung
– verschiedenen stressinduzierten Beschwerden
Zu den häufigsten von einem Burnout verursachten psychosomatischen Beschwerden gehören:
– Nacken- und Rückenschmerzen
– Kopfschmerzen
– Ein- und Durchschlafstörungen
– Magen-Darm-Probleme (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall)
Am Ende eines Burnouts stehen erfahrungsgemäß oft Teil- oder Vollinvalidität. Dann ist sogar der normale berufliche und private Stress eine zu starke Belastung. Befindet sich der Betroffene bereits in der Abwärtsspirale, können ihm verschiedene Entspannungstechniken, ein besseres Stressmanagement und mehr Erholung helfen. Außerdem tragen psychotherapeutische Maßnahmen und/oder pflanzliche Medikamente zur Besserung seines Zustands bei. Weitere Informationen zum Burnout-Syndrom finden Sie auf diesem Portal oder auch bei Netdoctor.
Heilpflanzen, die bei Burnout hilfreich sind
Neben den herkömmlichen bei Schlafproblemen angewendeten Heilkräutern gibt es Phytopharmaka, die bei weiteren Burnout-Symptomen helfen können. Diese Heilpflanzen haben entweder eine allgemein unterstützende Wirkung oder gehören zu den sogenannten Adaptogenen. Letztere verfügen über Wirkstoffe, die die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegenüber körperlichen und seelischen Belastungen erhöhen. Dadurch ist er vor deren negativen Auswirkungen optimal geschützt. Zu den Naturheilmitteln, die bei Burnout zum Einsatz kommen, gehören:
– Lindenblüten
– Rosenwurz
– Engelwurz
– Damiana
– Taigawurzel
– Echter Ginseng
– CBD-Öl
Weitere Informationen zur pflanzlichen Burnout-Behandlung finden Sie in unserem Beitrag: Welche pflanzlichen Medikamente können gegen Burnout helfen?
Lindenblüten (Tiliae flos)
Leidet der vom Burnout-Syndrom Betroffene an Angstzuständen und starker Nervosität, sollte er täglich Lindenblütentee trinken. Täglich 2 bis 4 g getrocknete Lindenblüten reichen aus, die überanstrengten Nerven zu beruhigen und Ängste auf natürliche Weise abzubauen. Insbesondere die Wirkstoffkombination aus Flavonoiden, Farnesol und Hesperidin trägt zur Linderung stressbedingter Beschwerden bei. Darüber hinaus können die in den Blüten der Winterlinde enthaltenen Substanzen bei von Stress verursachten Magenschmerzen, Darmkrämpfen, nervösem Herzklopfen und leichten Schlafproblemen hilfreich sein. Die sedierende Wirkung des stärkeren Lindenblüten-Extrakts entspricht der chemisch-pharmazeutischer Benzodiazepine.
Rosenwurz (Rhodiola rosea)
Das Rosavin, Rosin, Rosarin und die Salidroside des Rosenwurz bewirken die Ausschüttung des Botenstoffs Serotonin im Gehirn. Serotonin vertreibt trübe Gedanken und verbessert die Verarbeitung von Informationen im Gehirn. Daher kommt der als Adaptogen fungierende Rosenwurz-Trockenextrakt insbesondere bei starkem Stress, Müdigkeit und nervöser Erschöpfung zum Einsatz. Die Salidroside können stressbedingte Ängste reduzieren und leicht antidepressiv wirken. Studien ergaben, dass Rosenwurz-Extrakt die mentale Leistungsfähigkeit verbessert und Stress und Müdigkeit deutlich verringert. Der beruhigende Effekt wird nicht von Müdigkeit begleitet. Manche in der Apotheke erhältlichen Rhodiola-Fertigarzneimittel beinhalten zur zusätzlichen Nervenstärkung Magnesium, verschiedene B-Vitamine, Lecithin und Folsäure. Ausführliche Informationen zu den Rosenwurz-Studien finden Sie hier.
Engelwurz (Angelica archangelica)
Die Engelwurz oder Angelikawurzel zählt zu den in der Traditionellen Europäischen Naturheilkunde (TEN) bewährten Bitterstoffpflanzen. Ihre Gerbstoffe und das Vitamin B12 haben eine nervenstärkende und den körperlichen Allgemeinzustand verbessernde Wirkung. Sie können darüber hinaus im Rahmen des Burnout-Syndroms auftretende Versagensängste und depressive Verstimmungen lindern.
Cannabidiol
Auch reines THC-freies CBD-Öl (Hanfsamenöl) kann zur Linderung von Burnout-Symptomen beitragen. Es enthält den Wirkstoff Cannabidiol beispielsweise in 10 oder 25-prozentiger Konzentration. Cannabidiol reguliert bei länger anhaltendem Stress im Rahmen eines Burnout-Syndroms die Adrenalin-Ausschüttung. Adrenalin ist ein Botenstoff, den der Körper bei Stress in großer Menge freisetzt. Ist der Adrenalinspiegel dauerhaft erhöht, steigt das Herzinfarkt-Risiko. Mit der längerfristigen Einnahme von CBD-Öl kann der Patient diese Gefahr deutlich verringern. Cannabidiol hält in Zusammenarbeit mit dem Endocannabinoid-System das Gleichgewicht der Körperreaktionen aufrecht und lindert die negativen Folgen von anhaltendem Stress. Darüber hinaus reguliert es den AEA-Spiegel und kann so stressbedingte Erkrankungen verhindern. Dank seiner den Cortisolspiegel senkenden Wirkung hilft es, Infektionen vorzubeugen. Möchten Sie mehr über CBD-Öl wissen, lesen Sie gerne unseren Beitrag: CBD-Öl – Hilfe bei Burnout und Depression?
Damiana (Turnera diffusa)
Der in Mexiko wachsende Halbstrauch wird in seiner Heimat traditionell zur Linderung stressbedingter Symptome und bei starker Müdigkeit eingesetzt. Wissenschaftler fanden heraus, dass sich die im Damiana-Kraut vorhandenen Wirkstoffe Apigenin, Gonzalitosin und Arbutin auf verschiedene mit dem Burnout verbundene Beschwerden positiv auswirken. Das Flavonoid Apigenin beispielsweise beeinflusst das Zentrale Nervensystem über die Benzodiazepin-Rezeptoren der Nervenzellen und wirkt daher entspannend und angstlösend. Darüber hinaus hat Damiana als Öl in der Aromatherapie stimmungsaufhellende Eigenschaften.
Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus)
Als Taigawurzel bezeichnet man den Wurzelstock des hauptsächlich in der sibirischen Taiga wachsenden Eleutherococcus-Strauches. Die Triterpensaponine, Cumarine, Lignane, Polysaccharide und Phenylpropanderivate sind für die adaptogene Wirkung der Wurzel verantwortlich. Bei stressbedingtem Schwächegefühl, nachlassender Leistung, Konzentrationsstörungen und nervöser Erschöpfung können sie eine anregende, die Konzentration fördernde und die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit steigernde Wirkung entfalten. Verursacht die dauerhafte übermäßige Belastung eine Neigung zu wiederkehrenden Infektionskrankheiten, regen die Polysaccharide die Bildung bestimmter Immunzellen wie beispielsweise der T-Lymphozyten und Fresszellen an. Patienten mit Burnout erhalten Taigawurzel-Präparate als Dragees, Kapseln und Lösung in der Apotheke.
Echter Ginseng (Panax ginseng)
Der Echte Ginseng stammt ursprünglich aus Korea, wird aber heute auch hierzulande kultiviert. Die Wurzel ist reich an wertvollen Saponinen, Phytosterolen, ätherischen Ölen, Polysacchariden, Proteinen und Peptiden. Die wirksamsten Saponine sind die Ginsenoside, die in der heilkräftigen Wurzel in einer Konzentration von ungefähr 1,5 Prozent enthalten sind. Auch der Echte Ginseng gehört zu den Adaptogenen. Seine Inhaltsstoffe helfen, besser mit Stress umzugehen und die Anfälligkeit gegenüber belastungsbedingten Erkrankungen zu verringern. Man verwendet ihn insbesondere zur Vorbeugung des Burnout-Syndroms. Das bewährte asiatische Naturheilmittel hat allgemein kräftigende Eigenschaften, reduziert Müdigkeit und stärkt Konzentration und Leistungsfähigkeit. Für eine optimale Wirkung bereitet sich der Patient täglich 1 bis 2 g Wurzelpulver als Tee zu. Apothekenpflichtige Ginseng-Präparate sollten pro Tagesdosis mindestens 10 mg Ginsenoside beinhalten.
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